Collate - Medicine /​ Genesis Fatigue

Es hat 'ne Hand­voll Re­leases ge­dau­ert um da­hin zu kom­men, aber auf ih­rer neu­es­ten 7" trifft das Trio aus Port­land für mich ge­nau die rich­ti­gen Ner­ven mit ih­rem No Wa­ve-in­fi­zier­ten, Gang Of Four-in­spi­rier­ten Post Punk, der mich in die­sem Fall ganz be­son­ders an die bri­ti­sche Ka­pel­le Austeri­ty er­in­nert.

Austerity - Anarcho Punk Dance Party

Die Plat­te hält ein, was der Ti­tel ver­spricht. Tanz­ba­rer Scheiß? Aber hal­lo! An­ar­chis­ti­sches Ge­dan­ken­gut? Wird hier Ton­nen­wei­se aus­ge­brei­tet. Sti­lis­tisch ist das nicht un­be­dingt et­was, was man mit An­archo Punk in Ver­bin­dung bringt, aber klar aus dem glei­chen Geist ge­bo­ren. In­fek­tiö­sen Post Punk mit Post­co­re-Nach­bren­ner be­kommt man ge­bo­ten, der trotz sei­ner Tanz­flä­chen­kom­pe­tenz sich sei­ne Kan­tig­keit be­wahrt und auch in der Lärm­ab­tei­lung kei­ne Skru­pel zeigt, die Nach­barn zu we­cken. Das und die un­über­hör­ba­ren po­li­ti­schen An­sa­gen un­ter­schei­det die Band aus Brigh­ton doch recht stark von der kurz­le­bi­gen Dance­punk-Wel­le im ver­gan­ge­nen Jahr­zehnt. Statt New Yor­ker Cool­ness gibt es ei­ne aus­ge­spro­chen bri­ti­sche, an­ge­piss­te un­ver­blümt­heit, auch wenn die mu­si­ka­li­schen Ein­flüs­se ähn­lich ge­la­gert sein mö­gen. Bei je­nen sind na­tür­lich wie­der mal Gang Of Four zu nen­nen, Mi­nu­temen, spä­te­re Mem­bra­nes und The Pop Group. In der Ge­gen­wart ste­hen dem Bands wie Tics, Pill und Slumb Par­ty, Spe­cial In­te­rest und UZS nicht ganz fern.

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Conditioner Disco Group - CDGLP

Nach ei­ner schon durch­aus ap­pe­tit­an­re­gen­den Teaser-EP vor ge­rau­mer Zeit ge­fällt mir das Lang­spiel­de­büt von Con­di­tio­ner Dis­co Group aus Port­land noch ein gan­zes Stück bes­ser als ich es ei­gent­lich er­war­tet hät­te. Ir­gend­wie trifft er die rich­ti­ge Mi­schung aus dre­cki­gem Charme und in­fek­tiö­sen Groo­ves - ihr tanz­flä­chen­ge­rech­ter Post Punk, der ei­ner­seits rü­ber kommt wie ei­ne et­was rau­bei­ni­ge­re Va­ri­an­te der Dance­punk-Wel­le um die Jahr­tau­send­wen­de, eben­so aber auch den Bo­gen schlägt zu ge­gen­wär­ti­gen Ver­tre­tern des Spek­trums wie et­wa D.U.D.S. oder N0V3L.

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N0V3L - Novel

Ul­tra­fies groo­ven­der Dance-/Post­punk aus Van­cou­ver mit star­ker New Wa­ve- und Dis­co/­Not­Dis­co-Ge­ruchs­no­te. Er­freu­li­cher Wei­se klaut die Plat­te nicht aus­schließ­lich bei den üb­li­chen Ver­däch­ti­gen Gang Of Four son­dern weckt in mei­nem Kopf eher As­so­zia­tio­nen zu den et­was un­ter­be­wer­te­ten Bri­ten Trans­mit­ters. Er­fährt man nun noch, dass hier Mit­glie­der von Crack Cloud am Werk sind, passt das al­les wie­der wie Arsch auf Ei­mer. Ganz be­son­ders an­ge­tan bin ich vom Track Su­s­pi­ci­on, der in et­wa so klingt als hät­ten Te­le­vi­si­on ei­ne Dis­co­sin­gle auf­ge­nom­men.

Chick Quest - Model View Controller

Das zwei­te Al­bum die­ser Band aus Wien ver­steht es, aus dem trü­ben In­die-Sumpf die­ser Ta­ge her­aus­zu­ste­chen. Die Songs der Plat­te os­zil­lie­ren ir­gend­wo zwi­schen den Eck­punk­ten In­die­rock, re­lax­tem Ga­ra­ge­rock und dem Dance­punk der ver­gan­ge­nen De­ka­de. Letz­te­rer er­in­nert mich im spe­zi­el­len an die al­ten Di­sch­ord-Hau­de­gen Q And Not U und Su­per­sys­tem. Ei­ne ganz be­son­de­re Wür­ze ver­lei­hen die­ser Plat­te aber di­ver­se an al­te En­nio Mor­rico­ne-Sound­tracks an­ge­lehn­te Schnör­kel und Stil­ele­men­te, in­klu­si­ve des da­zu­ge­hö­ri­gen, cha­rak­te­ris­ti­schen Trom­pe­ten­ein­sat­zes.



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Becky & The Politicians - Options

Aus der Zeit ge­fal­le­ner Syn­th-/Art­punk auf die­ser EP von Be­cky & The Po­li­ti­ci­ans aus Port­land, der im­mer auch mit ei­nem Au­ge auf die Tanz­flä­che schielt.



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