Choke Boy - Chalk

Die Band kommt aus Dort­mund, macht aber kei­ne Mu­sik für die Neun­zi­ger (ja­ja, al­te Sä­cke wer­den sich er­in­nern…). Wohl eher für die spä­ten Nuller und frü­hen 2010er - ein sehr ge­rad­li­ni­ger, eher Me­lo­die-ge­trie­be­ner Post Punk-Sound, wie man ihn da­mals be­son­ders von The Es­tran­ged, teil­wei­se auch von Cri­mi­nal Code zu hö­ren be­kam und wo­von Aspek­te ge­le­gent­lich auch in jün­ge­ren Jah­ren von Bands wie Anxious Li­ving, VR Sex oder Ufo­sek­te wie­der auf­ge­grif­fen wur­den. Das ist jetzt si­cher nicht die Spit­ze der Ori­gi­na­li­tät und kann über die Lauf­zeit der sechs Songs schon et­was ein­tö­nig wer­den. An­de­rer­seits ist aber ganz klar schon ein grund­so­li­des Fun­da­ment vor­han­den, von dem aus­ge­hend man in Zu­kunft si­cher noch ex­pan­die­ren, er­for­schen und ela­bo­rie­ren wird.

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Meal - Jimmy

Das ir­gend­wo in New York /​ New Jer­sey um­trie­bi­ge La­bel Sta­te Cham­pi­on Re­cords hat mal wie­der ei­ne gei­le Kas­set­te für uns auf La­ger von ei­ner Band aus Hel­sin­ki, die dar­auf ei­nen voll aus­ge­form­ten Sound ge­ne­riert, der nach so viel gu­tem Zeug klingt dass ich gar nicht so recht weiß, wo ich an­fan­gen soll. Zum Ein­stieg hat das et­was von ei­ner Fu­si­on aus et­was dunk­le­rem Post Punk et­wa der Ran­k/­Xerox- oder Pi­ge­on-Mach­art und Rich­tung Art Punk schie­len­den Ga­ra­ge- und Post Punk-Acts der Sor­te Pat­ti, Li­thics, Rea­li­ty Group, Vin­ta­ge Crop oder Yam­me­rer. In den mitt­le­ren zwei Songs macht sich dann ein re­lax­te­rer Vi­be mit leich­ter In­die Rock-Ten­denz breit, was z.B. an Go­to­beds, Slee­pies, Tape/​Off oder B-Boys er­in­nern mag und im Raus­schmei­ßer-Song Pla­s­tic Ma­ri­ne fin­den bei­de Ten­den­zen dann zur per­fek­ten Sym­bio­se zu­sam­men.

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Stuck - City Of Police

Con­tent That Makes You Feel Good er­scheint am 13. Au­gust auf Ex­plo­ding In Sound.

Optic Nerve - In A Fast Car Waving Goodbye

Die neu­es­te EP der Band aus Syd­ney knüpft naht­los an die Groß­ar­tig­keit ih­res De­büts von 2019 an und lässt er­neut ei­nen dich­ten Wir­bel aus Post Punk und -co­re vom Sta­pel, der glei­cher­ma­ßen In­spi­ra­ti­on aus den ei­gen­wil­li­ge­ren Ecken der 80er Sze­ne á la Sac­cha­ri­ne Trust, Re­al­ly Red oder Man Si­zed Ac­tion zu schöp­fen scheint wie aus dem Folk- und Cow­punk von Angst, aber auch ein deut­li­cher Hot Sna­kes-Fahrt­wind kommt ei­nem da ent­ge­gen.

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The Wind-Ups - Try Not To Think

Kein Wun­der, dass der Scheiß sich so ver­traut an­fühlt. Bei The Wind Ups han­delt es um ein neu­es So­lo­pro­jekt von Ja­ke Spre­cher, der Freun­den von Krach und Me­lo­die un­ter an­de­rem als Teil von Ter­ry Malts und Smo­ke­screens be­kannt sein dürf­te. Deut­lich lau­ter und ro­her als sei­ne an­de­ren Bands in jün­ge­rer Zeit ge­klun­gen ha­ben (je­doch noch ein gu­tes Stück ent­fernt vom Tem­po und Fuzz-Fak­tor der frü­hen Ter­ry Malts) klingt das häu­fig nach ei­ner Fu­si­on zwi­schen eben je­nen Ter­ry Malts und so leicht in Rich­tung Post Punk schie­len­den Ga­ra­gen­bands á la Ty­vek und Par­quet Courts. An­de­re Songs ha­ben ein biss­chen was von The Spits, Ri­cky Hell oder ir­gend­was aus dem Reatard(s)-Dunstkreis. Wenn er aber hin­ge­gen vol­le Pul­le ei­nen auf Power­pop macht, ver­sprüht das zwei­fel­los ei­nen ge­wis­sen Bri­tish In­va­si­on Vi­be.

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Big Bopper - Introducing Big Bopper

Puh.. wer auch im­mer die­ses Al­bum ge­mischt und/​oder ge­mas­tert hat muss ge­ra­de­zu taub sein. Ich bin ja ei­ni­ges an klang­li­chen Ex­tre­men ge­wohnt und las­se nor­mal im­mer die Fin­ger von den Klang­reg­lern, aber hier pas­siert es mir zum ers­ten mal, dass ich ei­ne Ver­öf­fent­li­chung nicht er­tra­ge oh­ne bru­tal die Hö­hen run­ter zu dre­hen. Un­ter Um­stän­den mag das phy­si­sche Tape dies­be­züg­lich we­ni­ger schmerz­haft sein als die di­gi­ta­le Ver­öf­fent­li­chung.

Da­von ab­ge­se­hen tritt das hier aber or­dent­lich Arsch. Kei­ne Ah­nung war­um das bei mir so lan­ge ge­dau­ert hat - ich bin mir si­cher, über die­ses Ding schon mal ge­stol­pert zu sein, aber ir­gend­wie brauch­te mein ka­put­tes Ge­hirn noch­mal ei­ne Er­in­ne­rung in Form ei­ner er­neu­ten (nur di­gi­ta­len?) Ver­öf­fent­li­chung bei Good­bye Boo­zy um die Qua­li­tä­ten der Te­xa­ner zu re­gis­trie­ren. Die spie­len je­den­fal­le ei­nen ziem­lich wil­den, schwer vor­her­seh­ba­ren Misch­ling mit Ele­men­ten aus Ga­ra­ge Punk, Noi­se Rock, Post Punk und Post­co­re, den man je nach Lau­ne mal mit Pat­ti, Ro­lex, Cu­tie, Mys­tic In­a­ne or Bran­dy ver­glei­chen mag.

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TVO - Fall In A Pit

Ei­ne wei­te­re Ham­mer-EP von TVO aus Phil­adel­phia. Die­ses­mal wird der Ga­ra­gen­fak­tor deut­lich hoch­ge­fah­ren, oh­ne den Hun­ger der Band nach old­schoo­li­gem pro­to-noi­se rock und -sludge zu ver­nach­läs­si­gen. Man stel­le sich ei­ne selt­sa­me Mi­schung aus den New Yor­kern Cu­tie und aus­tra­li­schen Ga­ra­gen­bands wie Mi­ni Skirt, Pist Idi­ots vor, wel­che dann seit­wärts mit al­tem Kra­wall vom Schla­ge U-Men, Sci­en­tists, X (Syd­ney, nicht L.A.) kol­li­diert und viel­leicht auch noch ei­nem lei­sen Hauch von Mudho­ney.

Wails - Killer Wails

Whoosh! Die zwei­te EP der Wails aus Stock­holm bringt ei­ne wei­te­re grund­so­li­de La­dung hoch­ent­zünd­li­cher Ga­ra­ge Punk-Num­mern an die Frau von Welt. Ein ge­ring­fü­gig Noi­se-las­ti­ger Sound ist das, der sich ir­gend­wo zwi­schen den Tu­gen­den von The Cow­boy, Sau­na Youth, Ex-Cult und True Sons Of Thun­der fest­ge­bis­sen hat.

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Tarred Cell - Tarred Cell

Schön def­ti­ger Noi­se­co­re rei­nigt die Ge­hör­gän­ge auf der De­büt-EP die­ser Band, de­ren Mit­glie­der sich quer über Ber­lin, Leip­zig und Bonn ver­streu­en. Das had si­cher ein biss­chen was von Acrylics, Vul­tu­re Shit, Soup­cans und Stink­ho­le… oder al­ter­na­tiv auch von No Trend, Flip­per und Bro­ken Ta­lent mit je­weils drei­fa­cher Ge­schwin­dig­keit.

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