Woodstock '99 - '99 Ta Life

Die­se nach dem sehr un­rühm­li­chen Sum­mer Of Love ei­ner Al­li­anz aus Nu Me­tal-Bros und miso­gy­nen Dreck­sä­cken be­nann­te Band aus Cleve­land, Ohio war schon im­mer ein, sa­gen wir mal… et­was ge­wöh­nungs­be­dürf­ti­ges Ge­schmäck­le, aber auch ein un­er­hör­ter Spaß - vor­aus­ge­setzt sie über­trei­ben es nicht zu sehr mit dem Weed, dem Fred Durst und den ver­ein­zel­ten Stoner-An­lei­hen. Und neu­er­dings auch: Das zu­en­de spie­len ih­rer EP ei­ner be­schis­se­nen KI über­las­sen, ein ganz neu­es Las­ter in ih­rem Ar­se­nal! An­sons­ten prä­sen­tiert sich das hier aber pro­blem­los als ih­re stärks­te Ver­öf­fent­li­chung bis­lang und ab­so­lu­tes Pflicht­pro­gram für Freun­de des ein­falls­rei­chen, un­vor­her­seh­ba­ren Hard­core­lärms mit Ga­ra­gen­kan­te in ei­nem ähn­li­chen Fahr­was­ser wie et­wa Ce­ment Shoes, Cülo, Chain Whip, Head­cheese, Flea Col­lar… um nur ei­ni­ge der of­fen­sicht­li­chen und durch­weg schmei­chel­haf­ten Re­fe­ren­zen ab­zu­ha­ken.

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Dog Date - Zinger

Die­se New Yor­ker Band ist ir­gend­wie ein selt­sa­mes, dem Zeit­geist trot­zen­des Biest, das sei­ner Nei­gung zum Punk, Grunge und In­die Rock der spä­ten '80er bis frü­hen '90er un­ge­zü­gel­ten Lauf lässt. Auch wenn der ers­te Song hier ganz un­sub­til Nir­va­na be­ti­telt ist, wür­de ich sie eher mit frü­hen Mudho­ney und der lär­mi­gen, frü­hen In­kar­na­ti­on der Pi­xies ver­glei­chen, mit wei­te­ren An­lei­hen von, sa­gen wir mal, U-Men, Scratch Acid und Dri­ve Li­ke Je­hu. Im Grun­de al­so ge­nau die Art von Band, die vor so ca. 15 Jah­ren, auf dem vor­über­ge­hen­den Gip­fel der ers­ten 90er-Nost­al­gie­wel­le, di­ver­se Pitch­fork-Schrei­ber­lin­ge feucht im Schritt wer­den ließ. Heu­te hin­ge­gen ist die­se Plat­te ei­ne ob­sku­re, schrul­li­ge Ku­rio­si­tät und das macht sie für mich um­so lie­bens­wer­ter.

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Glueman - Glueman II /​/​ Chum Lord - Pounds, Pills, Paranoia

Auf ih­rer zwei­ten Kas­set­te kom­men Glue­man aus Den­ver auf kei­ne dum­men Ideen und hal­ten ihr Ding schön sim­pel, blöd und spa­ßig. Ziem­lich old­schoo­li­ge Ga­ra­ge-Qua­li­täts­wa­re ist das, mit ei­ner zu­sätz­li­chen No­te von '77- und KBD-mä­ßi­gem Lärm. Zu­ver­läs­si­ger und be­währ­ter Scheiß, den man in der ak­tu­el­len Sze­ne mit so Bands wie Buck Bil­o­xi, Sick Thoughts, The Dirts oder Bart and the Brats ver­glei­chen könn­te. In ei­ne re­la­tiv ähn­li­che Ker­be schla­gen dann auch Chum Lord aus Kent, Ohio und set­zen al­les auf ei­nen ul­tra-old­school Ga­ra­gen­vi­be, der ein­fach über­haupt nichts an­fasst, das es nicht vor 40 Jah­ren schon gab und sein Ding mit ei­ner un­fehl­ba­ren Ga­be für su­per­ef­fek­ti­ve, un­mit­tel­bar in die Fres­se ge­hen­de klei­ne Song­per­len durch­zieht und ein­häm­mert. Japp, ich bin über­zeugt.

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Neutrals - Wish You Were Here

New Town Dream er­scheint am 31. Mai auf Sta­tic Shock Re­cords.

Monda - Stiff Jumbo

Stiff Jum­bo er­scheint am 10. Mai.

Mirage - Il Giorno Dell'amore E Violenza

Le­ga­to Al­la Ro­vina er­scheint am 26. April auf Roach Leg Re­cords.

Sørdïd - Substance

Reality's A War er­scheint am 26. April auf Roach Leg Re­cords.

OSBO - OSBO

Die­se Band aus Syd­ney schleppt reich­lich lo­ka­les In­ven­tar mit, ha­ben Mit­glie­der doch un­ter an­de­rem in so Bands wie Bed Wet­tin' Bad Boys, Roy­al Hea­da­che, Tim and the Boys und Mun­do Pri­mi­tivo mit­ge­spielt. Aber ehr­lich ge­sagt klin­gen Os­bo nach über­haupt kei­ner die­ser Bands. Viel mehr er­in­nert mich ihr fuchs­teu­fels­wil­der Mix aus Post- und Hard­core stark an die Ab­riss­bir­nen Pre­da­tor und Nag aus At­lan­ta, so­wie wei­te­re ame­ri­ka­ni­sche Ver­tre­ter der Sor­te In­sti­tu­te, Acrylics, Tu­be Al­loys, Pyrex, Cor­ker und Cri­mi­nal Code… oder al­ter­na­tiv auch Sydney's ei­ge­ne Kra­wall­kol­le­gen Ar­se und Xilch. Denkt euch jetzt noch ei­ne pro­to-Noi­se Rock-Kan­te á la Flip­per oder No Trend da­zu und das kommt dann un­ge­fähr hin. Das voll­kom­men ent­gleis­te Ge­bell des Sän­gers hin­ge­gen er­in­nert mich sehr an die Eng­län­der Ak­ne.

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Continuals - Continuals

Ei­ne neue (Co-)Veröffentlichung auf Di­sch­ord und wie das ja dort üb­lich ist, ha­ben wir es er­neut mit ei­ner Band zu tun, de­ren Mit­glie­der schon ih­re Fin­ger in ei­nem gan­zen Arsch voll be­deut­sa­mer Bands über meh­re­re Jahr­zehn­te der lo­ka­len Punk­sze­ne drin hat­te. Zu den ge­läu­figs­ten da­von dürf­ten Ke­ro­se­ne 454, Chan­nels, Be­au­ty Pill, Soc­cer Team, Of­fice of Fu­ture Plans, Alarms And Con­trols ge­hö­ren und um das Na­me­drop­ping-Kreis­ge­wich­se zu voll­enden, ist das gan­ze auch noch von J. Rob­bins (Jaw­box) pro­du­ziert. Aber hier ist die Sa­che mit so vie­len jün­ge­rer Di­sch­ord-Ver­öf­fent­li­chun­gen: Die klin­gen sel­ten nach ei­nem mü­den Neu­auf­guss oder ei­ner ren­ta­blen Nost­al­gie-Ver­an­stal­tung. Das ist ei­ne un­gleub­li­che Qua­li­tät die­ser spe­zi­el­len Sze­ne: die Fä­hig­keit, ei­ner­seits die ei­ge­ne Tra­di­ti­on nicht zu ver­leug­nen und gleich­zei­tig im­mer noch so dring­lich und lei­den­schaft­lich zu klin­gen wie am ers­ten Tag. Be­reit, im krea­ti­ven Pro­zess die nö­ti­gen Ex­tramei­len zu ge­hen, macht man hier kei­ne hal­ben Sa­chen und "gut ge­nug" ist nie­mals gut ge­nug.

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Hood Rats - Crime, Hysteria & Useless Information

End­lich ei­ne gan­zes Al­bum der Hood Rats aus Mont­re­al! Die trei­ben sich jetzt auch schon so ei­ni­ge Jah­re rum, aber so rich­tig in die Gän­ge ka­men die im Win­ter '22 - '23 mit ih­ren letz­ten bei­den EPs. Die neue LP setzt sich dann auch über­wie­gend aus schön wuch­ti­gen Neu­auf­nah­men von Songs be­sag­ter EPs und von ei­nem 2022er De­mo zu­sam­men, aber das soll nicht da­von ab­len­ken, was für ei­ne ex­qui­si­te Bom­be aus schnör­kel­los nach vor­ne ge­hen­dem US-Punk und Hard­core im Geis­te der frü­hen '80er das ge­wor­den ist, an­ge­rei­chert um sub­ti­le KBD-Vi­bes und et­was ge­gen­wär­ti­gen Ga­ra­ge Punk. Ganz klar die de­fi­ni­ti­ve In­kar­na­ti­on die­ses Feu­er­werks aus Kil­ler­tu­nes!

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