Eine schicke Musikeinreichung kommt von dieser Band aus Hamilton, Kanada. Deren aktuelle EP rumpelt ganz ungeniert im dreckigen LoFi-Sound vorwärts und befeuert für mich genau die richtigen Synapsen mit einem ultra-rohen und primitiven Brocken aus Noiserock und (Post-)Punk.
Es kommt mir nicht so lange vor, aber die aktuelle Band um den postmodernen Dichter und Denker Ian Svenonius, in der Vergangenheit auch bekannt auch als Frontmann von so einschlägigen Bands wie Nation Of Ulysses, The Make Up und Weird War, ist jetzt schon ein knappes Jahrzehnt lang aktiv und hat in der Zeit vier Alben und mindestens drei 7"s von ihrem garagigen, häufig abstrakten Retrorock veröffentlicht, der immer hart an der Grenze zur Performance Art operiert. Jetzt kommen die also mit einer Art Best Of-Album daher, aber glücklicherweise haben sie sich dann doch etwas mehr Arbeit gemacht und haben die zehn alten plus zwei bisher unveröffentlichte Songs neu eingespielt. Besonders beim Material aus ihrem LoFi-lastigen Frühwerk macht das schon einen ganz schönen Unterschied.
Zwei neue Lärmattacken des Garagepunk-Schredderduos aus Los Angeles. Besonders auf der B-Seite Blind schleichen sich ein paar ganz unsubtile, oldschoolige Metal-Einflüsse ein, die nicht unwesentlich zum Spaßfaktor dieses Siebenzöllers beitragen.
Das zweite Album der New Yorker Band führt nicht besonders überraschend den eingängigen Postpunk des Vorgängers fort, der zu gefühlten 90% aus Versatzstücken der ersten drei Wire Alben besteht. Aus dem Titel dieses Blogs lässt sich natürlich unschwer schlussfolgern, dass ich damit nicht das geringste Problem habe, handelt es sich bei den B Boys doch locker um die hochwertigste Wire-Kopie, die mir in den vergangenen Jahren untergekommen ist. Ab und zu begeben sie sich auf der neuen Platte aber auch mal etwas aus der Komfortzone heraus und lassen ein bisschen Protomartyr oder Rank Xerox raushängen. Geht klar, das.
Neuer Kurzspieler der Garagepunks aus Seattle. Enthalten sind schön kraftvolle Neuaufnahmen von zwei Songs, die letztes Jahr schon mal in krudem LoFi-Sound auf einem Demo aufgetaucht sind.
Schöne Debüt-7" einer Band aus Paris. Der bittersüße Punkrock darauf vermag an Bands wie Short Days, Red Dons oder Radioactivity zu erinnern.
Crayola Summer ist der Name eines kürzlich reaktivierten Musikprojekts des Londoners Simon Williams, welches in der einen oder anderen Form schon seit ca. 1990 existiert hat und in den Neunzigern 'ne Handvoll Tapes und EPs veröffentlicht hat. Davor hatte der Typ mal eine Band namens The Colgates und in der jüngeren Vergangenheit hat er bei Sarandon mitgemischt, deren letzte zwei Alben auf Slumberland sich im Nachhinein als ziemlich geiles Zeug herausstellen. Außerdem war er unter anderem noch in den für meinen Geschmack etwas weniger interessanten The Safe Distance beteiligt.
Jetzt kommt also die erste Crayola Summer Veröffentlichung seit anderthalb Jahrzehnten. Die neuen Songs gefallen ganz ausgezeichnet mit einer Mischung mit geringfügig noisigem Indierock/Powerpop, einer Vorratspackung Psychedelia und Flashbacks zur C86-Generation. Außerdem einem Hauch von Spacemen 3 und frühem Shoegaze, der hier stark auf die psychedelische Komponente herunterkondensiert wird. Letzteres kommt besonders auf den Songs der als Bonustracks enthaltenen Winter Addendum EP zur Geltung.
Die dritte EP der Punks aus Chicago ist mal wieder der zu erwartende Tritt in die Weichteile, ihre derbe angepisste Feelbad-Musik aus den Grundzutaten Hardcore, Noise und ein ganz klein wenig Postpunk ist nach wie vor nix für Sonntagskinder.
Hinter dem Alias Mark Cone verbirgt sich niemand geringeres als Jackie McDermott, den man bisher aus Bands wie Urochromes und The Sediment Club kennt. Auf seinem ersten Langspieler beschränkt der Typ seine Werkzeuge auf ein uraltes Casio Keyboard der Kinderspielzeug-Klasse und eine (nach eigener Aussage äußerst pingelig programmierte) 8 Bit Drummachine. Damit produziert er dann ausgesprochen fluffigen, minimalistischen Synthpunk und erzielt dabei, in Anbetracht der arg beschränkten Mittel, ein erstaunlich kräftiges Ergebnis, an dem Konrad Poohs tanzende Zähne sicher Gefallen finden.