Vacation - Mouth Sounds #2699

Das be­reits sechs­te Al­bum von Va­ca­ti­on aus Cin­cin­na­ti, Ohio macht von An­fang an ei­nen ma­xi­mal sym­pa­thi­schen Ein­druck, kommt mit an­ge­nehm lau­tem, old­schoo­li­gen In­die­rock ir­gend­wo zwi­schen Su­perch­unk, Ar­chers Of Lo­af und Gui­ded By Voices da­her, er­laubt sich zwi­schen­drin aber auch ein paar Ab­ste­cher zu ga­ra­gi­gen Klän­gen á la Sau­na Youth.

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Gad Whip - Post Internet Blues

Die ex­pe­ri­men­tel­le Post­punk-For­ma­ti­on ir­gend­wo aus Eng­land ist an die­ser Stel­le ja schon mit der ei­nen oder an­de­ren EP auf­ge­schla­gen. Mit ih­rem ak­tu­el­len Lang­spie­ler hie­ven Gad Whip ih­ren ei­gen­wil­li­gen Sound aber auf ein ganz an­de­res Le­vel, ver­wirk­li­chen zu­neh­mend das den frü­he­ren Ver­öf­fent­li­chun­gen in­ne­woh­nen­de Po­ten­zi­al. Es ist glei­cher­ma­ßen ih­re zu­gäng­lichs­te wie auch ih­re un­vor­her­seh­bars­te Plat­te bis­lang, de­ren ur­ei­ge­ne Vi­si­on des ver­ton­ten Un­ba­ha­gens im­mer für ei­ne be­trüb­li­che Über­ra­schung gut ist. Ein un­ge­schön­ter Blick auf die häss­li­che Ge­gen­wart vor der ei­ge­nen Haus­tür und ein hol­pe­ri­ger Trip in ei­ne un­ge­wis­se Zu­kunft. Das bricht sich auch aber­mals Bahn in den ru­he­lo­sen Rants von Front­mann Pe­te Da­vies. Un­ge­hal­te­ner und auf­ge­wühl­ter als je zu­vor er­gießt sich ein un­ge­fil­ter­ter Be­wusst­seins­strom über den Hö­rer, der In­halt­lich durch­weg vom Zer­fall ge­prägt ist. Wie­der­keh­ren­de Bil­der von da­hin­rot­ten­der In­fra­struk­tur sind nur ein Spie­gel von po­li­ti­schen, so­zia­len, me­dia­len und mo­ra­li­schen Rea­li­tä­ten, die hier ge­nau­so un­ge­schminkt zum Aus­druck kom­men. Post In­ter­net Blues re­ak­ti­viert die Wut im Bauch und hin­ter­lässt ei­nen Kloß im Hals wie es noch kei­ne an­de­re Plat­te aus dem 12­XU-kom­pa­ti­blen Spek­trum in die­sem Jahr ge­schafft hat.

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BB Eye - Picnic with Grandmas Foot

Die ver­gan­ge­nen EPs des Garage/​Keyboard/​Weirdo Punk Du­os aus Saint Lou­is wa­ren wohl vor al­lem dar­auf aus, ei­nem den letz­ten Nerv zu rau­ben und man kann ih­nen dies­be­züg­lich volls­ten Er­folg be­schei­ni­gen. Auf der neu­en EP ha­ben die bei­den nach wie vor ganz schön ei­nen an der Klat­sche, aber bei den vier Songs, die sich dar­auf zwi­schen di­ver­sem rum­gespa­cke und ei­ner grenz­wer­ti­gen Ka­rao­ke-Ses­si­on wie­der­fin­den, ge­hen sie zum ers­ten mal et­was auf­ge­räum­ter und ent­spann­ter zur Sa­che, was dem Ge­samt­ein­druck durch­aus gut ge­tan hat. Sehr ge­spannt, wo­hin die Rei­se noch geht.

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Waste Man - A New Type Of Worry

Wow. Das ist ja mal ei­ne Plat­te die ich nicht so rich­tig ein­ord­nen kann. Glei­cher­ma­ßen an­ge­piss­tes wie auch un­be­re­chen­ba­res Zeug ir­gend­wo zwi­schen Noi­se, Post Punk, Hard- und Post­co­re, das je­der­zeit ein paar Del­len und ei­nen or­dent­li­chen Dach­scha­den auf­weist, den­noch kei­nes­wegs sper­rig, son­dern aus­ge­spro­chen zu­gäng­lich rü­ber kommt. Mir fällt spon­tan kein auch nur halb­wegs tref­fen­der Ver­gleich ein und das ist an sich schon mal ei­ne stol­ze Leis­tung.

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No Doz - No Doz

Schö­nes Lo­Fi-Punk­ge­döns mit ga­ra­gi­ger No­te aus Syd­ney, un­ter des­sen un­ge­schlif­fe­ner Ober­flä­che sich doch so ei­ni­ge hart­nä­cki­ge und un­er­war­tet me­lo­di­sche Ohr­wür­mer ver­ber­gen.

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Negative Scanner - Nose Picker

Auch schon län­ger nichts mehr ge­hört von der Post­punk-For­ma­ti­on aus Chi­ca­go. Ihr zwei­tes Al­bum kommt nach dem et­was sper­ri­ge­ren Vor­gän­ger je­den­falls ge­ra­de­zu leicht­fü­ßig da­her, rockt mit stu­rer Ent­schlos­sen­heit un­er­war­tet ge­rad­li­nig vor­wärts. Wenn auch auf ih­re ganz ei­ge­ne, staub­tro­cke­ne und spar­sa­me Art.

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The Love-Birds - In The Lover's Corner

Letz­tes Jahr hat mich die­se Band aus San Fran­cis­co ziem­lich be­ein­druckt mit ih­rer De­büt-EP und zeit­lo­sen Power­pop-Me­lo­dien wie sie kaum flau­schi­ger sein könn­ten, oh­ne sich da­bei in wohl­ge­fäl­li­ger Seich­tig­keit zu ver­lie­ren. Ihr ers­ter Lang­spie­ler lässt jetzt auch nichts an­bren­nen und lie­fert elf ver­schram­melt ein­lul­len­de Song­per­len auf be­acht­li­chem Ni­veau hin­ter­her. Nach wie vor er­in­nert mich das sehr an al­te Teenage Fan­club oder Buf­fa­lo Tom.

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Beta Boys - Late Night Acts

Der ers­te Lang­spie­ler der Punks aus Olym­pia, Wa­shing­ton ist hier­zu­lan­de via Ers­te The­ke Ton­trä­ger auf­ge­poppt, nach­dem die Band ja schon mit ei­ni­gen EPs die ei­ne oder an­de­re Wel­le ge­schla­gen hat. Nicht an­ders als auf be­sag­ten Kurz­spie­lern kom­men sie auch hier mit zehn sim­pel ge­strick­ten aber um­so ef­fek­ti­ve­ren Lärm­at­ta­cken aus Ga­ra­ge- und Post Punk plus ei­ner or­dent­li­chen La­dung Hard­core um die Ecke ge­schos­sen. Ein biss­chen als trä­fen z.B. Ta­ran­tü­la auf Die Kreu­zen und Hüs­ker Dü, bei­de je­weils in ih­rer frü­hen Hard­core-Pha­se.

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Tape/​Off - Broadcast Park

Vier Jah­re sind jetzt schon ver­gan­gen seit dem gran­dio­sen De­büt­al­bum von Tape/​Off aus Bris­bane. Der ers­te Song des nun er­schie­ne­nen Nach­fol­gers scheint erst mal ei­nen ganz schö­nen Stil­bruch an­zu­deu­ten, kommt ei­nem da doch tat­säch­lich Post­co­re ent­ge­gen, den man ir­gend­wo zwi­schen Un­wound und Slint ein­ord­nen könn­te. Ist der Schock aber erst­mal über­wun­den, stellt sich für den Rest des Al­bums dann doch wie­der die­ser lie­bens­wer­te 90er In­die­rock-Vi­be ein, der schon das De­büt zu ei­ner be­son­de­ren Plat­te ge­macht hat­te, eben­so wie das durch­weg ge­lun­ge­nem Song­wri­ting. Man kann sich an al­te Hel­den wie Ar­chers of Lo­af, Pol­vo, Seam oder Lync er­in­nert füh­len, den­noch ste­hen die­se Songs mit bei­den Bei­nen in der Ge­gen­wart.

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Dark Thoughts - At Work

Die ers­ten Tö­ne vom zwei­ten Al­bum der Punk­ro­cker aus Phil­adel­phia hat­ten auf mich ei­ne et­was ab­schre­cken­de Wir­kung, schram­men die ge­fühlt doch ge­fähr­lich nah am aus­wech­sel­ba­ren Pop Punk-Ein­heits­fraß vor­bei. Ein zwei­tes hin­hö­ren lohnt sich aber, denn was dar­auf folgt ist ein zwar stark zu­cker­hal­ti­ges aber auch sehr be­zau­bern­des Al­bum, bis zum bers­ten Voll­ge­stopft mit ul­tra-simp­lem aber ab­so­lut treff­si­che­rem Song­wri­ting. Ra­mo­nescore sagt das La­bel da­zu. Der Ver­gleich hinkt. Wie dem auch sei, das ist ge­ra­de eben so Pop wie Punk wer­den darf, oh­ne mich an­zu­pis­sen.

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