Knarziger Noiserock/Postpunk aus Melbourne, wieder mal auf dem hochgeschätzten Homeless Vinyl erschienen. Cuntz nehmen sich stets ein einziges simples bis kaputtes Riff vor, so lange, bis ein Haufen Asche übrig bleibt. Uneasy listening für schmerzfreie Krachgourmets.
Mit den Garagerockern aus Ohio bin ich bisher nicht so recht warm geworden. Die neue Platte fetzt mir dann aber doch so gekonnt das Trommelfell weg, dass ich nicht anders kann als es zu mögen. Räudiger und ungeschliffener als bisher, drehen sie die Fuzzschraube bis zum Anschlag. Nach fest kommt ab. Und das hier ist schon ziemlich ab.
12XU Radio diesmal mit einer kleinen Hommage an einen großartigen Podcast, einigen rätselhaften Geheimbotschaften und Bohrgeräuschen aus der Nachbarwohnung. Und natürlich auch ganz viel anderem Lärm.
Protomartyr aus Detroit haben ja schon mit ihrem letzten Album Under Color Of Official Right dem seinerzeit etwas angestaubten Postpunk-Genre zu einem neuen Höhenflug verholfen, kaum zu glauben, dass sie es noch besser können. Was auf dem Vorgänger noch wie eine Reihe unglaublich pointierter Rants über die verborgenen Abgründe des alltäglichen Wahnsinns daherkam, nimmt hier epische Ausmaße an, ohne jemals zu aufgeblasenem Stadionrock zu verkommen. Vielmehr bündeln und dosieren Protomartyr jetzt ihr ganz eingenes Vokabular, reizen ihre Klangpallette voll aus und erzielen einen emotionalen Sog, den die Distanziertheit von Under Color… so noch nicht zu ließ. Auch der Gesang und die Lyrics von Joe Casey sind vielseitiger und treffsicherer in Szene gesetzt als zuvor. Ein absolutes Highlight dieses Jahres.
Matt Rendon aus Tucson, Arizona dürfte dem einen oder anderen Garageliebhaber schon gut bekannt sein durch sein mehr-oder-weniger-Soloprojekt The Resonars. Auch unter seinem neuen Pseudonym erkennt man klar seine Handschrift, anstelle von British Invasion-lastigem Garagepunk lässt er sich hier aber mal eher in Richtung Psychedelic Pop gehen, serviert in Form von zwei ausschweifenden Suiten und einem vergleichsweise winzigen Songfragment.
Die New Yorker Noise-/Indistrialpunker drehen ja auch schon länger Runden in einschlägigen Blogs und Magazinen, aber erst mit dieser EP treffen sie auch meinen Nerv. Das ist teilelektronischer Lärm, der immer die Balance zwischen Brutalität und Eingängigkeit wahrt, abstrakt aber fast schon wieder tanzbar.
Vorzüglich knarzender Garagepunk mit ausgeprägtem 77er-Vibe aus Melbourne. Und wie's kaum anders sein kann mal wieder auf der Qualitätsplattenpresse Slovenly Records erschienen.
Hinter dem Projekt Hung Toys aus Chicago verbirgt sich ein gewisser Kelly Johnson, seines Zeichens Sänger und Gitarrist der kürzlich aufgelösten Geronimo. So ganz fremd klingt das dann auch nicht. Etwas wie seine alte Band mit weniger Kopf, dafür mit mehr Bauch und Arsch. Das dann mit etwas melodischem Indie-/Punkrock á la Cloud Nothings gekreuzt und auf eine Handvoll kurze, treffsichere Riffattacken reduziert. Die einzigen Betriebsmodi heißen rocken und schreddern. Schön.