Die Mitglieder von Tropical Nightmare kommen alle, soweit ich es aus den wenigen Informationsfetzen im Netz erkennen kann, aus Brasilien und leben derzeit in London. Die Musik ihrer selbstbetitelten EP ist stockdüsterer Noisepunk der derbsten Sorte.
Liebe ist für alle da, aber nicht auf dieser EP von Love Canal aus Buffalo, New York. Derber, ungewaschener Noise-/Sludgepunk, aus den schäbigsten Ecken der menschlichen Psyche an die Oberfläche gespült.
Detached Objects sind ein Quartett aus Phoenix, Arizona. Auf ihrer Debüt-EP setzt es eine angenehm eingängige Mischung aus Postpunk/-core und etwas Noiserock.
Nach dem ausgezeichneten Postcore/Noiserock von Vlasta Popić hier endlich mal wieder was leckeres aus Kroatien. Scheint ja einiges zu gehen da. Modern Delusion aus aus Zagreb spielen schnörkellosen Postpunk-meets-Garagepunk mit geschmackvollem Syntheinsatz, leichter Schiefglage und höchstem Spaßfaktor.
Schön kompromisslos brachialer Hardcorepunk aus London. Musikalisch ausgefeilter als es auf den ersten Blick erscheint und mit den neuerdings ja häufiger aus der UK-Szene zu hörenden Noisetexturen. Gefällt.
Das sehr interessante britische Label Vanity Pill Tapes hat hier mal wieder ein tolles Tape rausgehauen, von einer Band aus dem Schwedischen Malmö. Räudiger Postpunk, der im besten Sinne an die frühen Sachen der kopenhagener Szeneüberflieger Iceage und Lower erinnert.
Das böse 12XU-Medienimperium ist soeben um eine Radiostation größer geworden. Den aktuellen Status würde ich mal noch eher als Betatest sehen. Derzeit sieht es so aus:
Täglich von 20:00 - 22:00 Uhr läuft das vorläufig etwas einfallslos betitelte "Neu bei 12XU", eine Rotation mit allem was in den letzten Wochen an dieser Stelle so los war.
Den restlichen Tag läuft eine umfangreiche Mischung aus allem was ihr auch vom Blog schon so gewohnt seid, angereichert um einen Haufen Punk- und Indieklassiker.
So weit so langweilig. Mein eigentlicher Beweggrund zum starten der Radiostation ist das Vorhaben, regelmäßg, so 1-2 mal die Woche live auf Sendung zu gehen, ohne Netz und doppelten Boden, dafür schön verpeilt und unprofessionell. Das kann noch ein paar Wochen dauern, kommt aber ganz bestimmt.
Wie unschwer zu erkennen ist, wird der Stream vom werbefinanzierten Laut.fm gehostet. Das begeistert mich jetzt zwar selbst nicht so, aber nachdem ich mich etwas intensiver mit den Kosten für einen selbstgehosteten Radiostream auseinandergesetzt habe (grob über den Daumen gepeilt ~70€ monatlicher Mindestbeitrag für GEMA/GVL, plus eventuell noch Serverkosten, alles unabhängig davon, wie viel man sendet und wie viele Leute zuhören), bin ich zum Schluss gekommen dass laut.fm derzeit die einzige praktikable Lösung ist. Wenn das Ding erstmal rollt, besteht vielleicht ja die Möglichkeit, einen Slot bei einem bestehenden Webradio zu ergattern. Mal schauen, was sich so ergibt…
Endlich ist es da, das zweite Album der großartigen Soul-infizierten Garagencombo aus Sydney. Klingt nicht viel anders als das starke Debüt, aber sowohl das Songwriting als auch die Produktion haben einen neuen Feinschliff abbekommen. Die Songs nehmen sich jetzt manchmal auch etwas zurück und sind abwechslungsreicher geraten und wenn auch immer noch keine High End-Produktion, den alten LoFi-Sound haben sie auch hinter sich gelassen. Wäre den Jungs zu gönnen, dass die sie damit einen Haufen neuer Freunde gewinnen.
Hardcore aus Belgien, der genau die verrückten kleinen Ideen und Zwischentöne platziert, das bisschen Inspiration, das dem Genre im vergangenen Jahrzehnt leider etwas fehlte. Um mein Geschwavel aus vorherigen Posts zu konkretisieren: Der Zeitpunkt könnte kaum besser sein. Zeitgleich mit der peinlichen Rückkehr einer gewissen schwedischen Band als drittklassige Alternativekapelle und einem gewissen Herr Lyxzen als den verlogenen Bono unserer Tage, nimmt eine neue Generation das Ruder in die Hand und führt Hardcore hoffentlich in eine bessere Zukunft, in der man das Genre wieder ernst nehmen kann.