Schon wieder so 'n räudiges NoFi-Machwerk, unvermeidlich natürlich aus Brisbane, der australischen Stadt die selbst für die abgefucktesten Weirdos noch 'nen Proberaum übrig hat. Die Songs auf diesem Tape sind ausnahmslos primitivste Garagenjams, reiner Sadismus, "recorded with a phone", wie sie ganz offenherzig zugeben. Toller Scheiß.
Ach du scheiße, wie soll ich denn dieses schräge etwas von einer Platte schon wieder erklären? Aus Rochester, New York kommt die Band wenn ich das richtig interpretiere. Musikalisch eine wilde Fahrt durch einige der exzentrischsten Ecken des 80er Musikuntergrundes. Als wären so unterschiedliche Bands wie Minutemen, The Pop Group, Bad Brains, B52s, Wire und Devo zu einer absurden Einheit verschmolzen. Das ganze dann von einer Garagenband gespielt und schrottig aufgenommen, fertig ist der krude Bastard.
Ein gewaltig explosives Gemisch walzt einem diese Band aus Atlanta auf ihrem aktuellen Tape entgegen. Das lässt sich schwer einordnen und sitzt bequem zwischen diversen Genre-Stülen. Könnte man so beschreiben: Hochenergetischer Punkrock á la Hot Snakes verschmilzt mit Elementen aus dem Noiserock und Postcore der frühen nuller Jahre, bleibt dabei aber immer eingängig und überwiegend melodisch. Das klingt jetzt weitaus weniger Spektakulär als es wirklich ist, die Platte ist ein genauso wildes wie auch schlaues Biest.
Die sonst eher irgendwo im Moshpitgewühl beheimateten Jungs vom Blog Borderline Fuckup machten diese Woche auf ein viel zu seltenes Phänomem aufmerksam: Eine deutsche Indierockband die nicht saugt. Das Debütalbum des Münsteraner Duos Andalucia erinnert sofort an aktuelle Indiekrachduos wie etwa Playlounge, Solids oder frühe Japandroids, aber auch die alten Indieschrammler von The Wedding Present kann man manchmal raushören. Sehr souveränes Debüt, das neugierig auf ihr zukünftiges Schaffen macht.
Die Musik dieser Punkcombo aus Salt Lake City fügt sich auf den ersten Blick ganz gut ein in die aktuelle Welle fluffiger Indiepop-/Poppunkbands die derzeit die Blogosphäre mit seichtem Geschrammel zuscheißen. Auf den zweiten Blick zeigen sich dann aber Qualitäten, die sie meilenweit aus der besagten dunkelbraunen Suppe herausragen lassen. Erstmal ist das - unschwer zu erkennen - kein niedliches Schmusekätzchen auf dem Cover; passend dazu werden die zwölf Songs unerwartet energetisch vorangetrieben und unter der Oberfläche der poppigen Melodien tun sich bei genauerem hinsehen manche düstere Abgründe auf. Die Songs erweisen sich dann auch als weitaus weniger 08/15 als es zuerst scheint, das hat alles Hand und Fuß und jede Songstruktur erscheint sorgsam ausformuliert. Mag auch mancher Song in den ersten Takten eher auf handzahmen Bubblegumpop hindeuten, es dauert nie lange bis einen des nächste große Hook in einen Emotionalen Strudel reinzieht, wie er in diesem Genreumfeld sehr rar geworden ist.
Abgefucktes Hardcorezeugs aus Amsterdam ohne irgendwelchen neumodischen Bullshit, dafür aber mit einigen lockeren Schrauben und einer gehäuften Suppenkelle voll Noise. Und großartigen Lyrics wie etwa "Grrrlmwwh drrrr Daaaaaaaah!" oder "Rawrrrrl murrrwl Bluuuuumbl!". Die Einordnung in's korrekte Subgenre überlassen wir mal dem Ordnungsamt. Ja, Hardcore Punk kann immer noch was, wenn er sich ab und zu mal den Stock aus'm Arsch zieht.