pale angels
Ei­ne an­ge­neh­me Über­ra­schung gab es die­se Wo­che beim The Men-Kon­zert in Köln, als Pa­le An­gels un­an­ge­kün­digt den Abend er­öff­ne­ten. Kei­ne leich­te Auf­ga­be, für die­se Band den Sup­port zu spie­len oh­ne an­schlie­ßend vor Scham im Bo­den zu ver­sin­ken, aber die aus ei­nem Eng­län­der und zwei Amis zu­sam­men­ge­r­auf­te Band lie­fer­te ei­ne hal­be Stun­de noi­si­ge, ab­ge­fuzzte Punk­ex­plo­sio­nen ab, die zu be­geis­tern wuss­ten und mü­he­los auf den En­er­gie­le­vel des rest­li­chen Abends ein­stimm­ten.
Das von Ben Green­berg (ra­tet mal von wel­cher Band…) pro­du­zier­te, letz­tes Jahr er­schie­ne­ne Al­bum Pri­mal Play schafft es, die­se un­ge­stü­me Li­ve­en­er­gie über­zeu­gend ein­zu­fan­gen und die Songs funk­tio­nie­ren auch auf Kon­ser­ve ta­del­los. Das klingt in et­wa so, als ob der dre­cki­ge aber me­lo­di­sche In­die­rock der frü­hen oder prä-Grunge Ära mit dem Noi­se­r­ock und Pop­punk der frü­hen Neun­zi­ger ver­schmilzt. Wer me­lo­di­schen Krach­at­ta­cken á la Cloud Not­hings et­was ab­ge­win­nen kann und die Zei­ten ver­misst, in de­nen man "In­die Rock" noch nicht in iro­ni­sche An­füh­rungs­zei­chen set­zen muss­te, wird mit die­ser Plat­te si­cher auf sei­ne Kos­ten kom­men.