Autobahn - Autobahn 1 12"

autobahn
Wir fahr'n fahr'n fahr'n… Ein­sei­tig be­spiel­te 12" (soll ja Leu­te ge­ben die im­mer noch so was kau­fen…) der Post­punk-Band aus Leeds. Düs­te­res Post­punk­ge­döns scheint ge­ra­de ja (mal wie­der) ziem­lich en vogue zu sein auf der in­sel und ir­gend­wie hör ich schon den nächs­ten UK-Hype nach Sa­va­ges um die Ecke bie­gen. De­ren Plat­te war auch deut­lich we­ni­ger ori­gi­nell als es uns die Pres­se glau­ben ma­chen woll­te. Hö­rens­wert war sie trotz­dem.
Das glei­che hier. Nur dies­mal wer­den si­cher wie­der al­le schrei­ben dass das ganz schön nach Joy Di­vi­si­on klingt, wie un­ge­fähr je­de an­de­re Band die im ver­gan­ge­nen Jahr­zehnt im In­die-/Al­ter­na­ti­ve-Be­reich et­was ge­ris­sen hat. Ab­len­ken las­sen soll­te man sich da­von nicht. Et­was Al­be­kann­tes in rich­tig gut und kom­pro­miss­los ist mir doch tau­send­mal lie­ber als et­li­che ach so in­no­va­ti­ve In­diePop-Sen­sa­tio­nen, die es in Sa­chen ei­ge­ne Per­sön­lich­keit nicht mit mei­nem Piss­strahl auf­neh­men kön­nen.
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Radical Dads - Creature Out 7"

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Neu­er Kurz­spie­ler der New Yor­ker auf Eau Re­cords. Kei­ne Über­ra­schun­gen hier. Wie zu er­war­ten gibt's wie­der den me­lo­disch-war­men In­die Rock zu hö­ren, der schon auf ih­rem im Som­mer er­schie­ne­nen Al­bum "Ra­pid Rea­li­ty" für an­ge­neh­me Ohr­wür­mer sorg­te.
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Fins - Fins

finsFins aus Con­nec­ti­cut fie­len mir zum ers­ten mal vor gut ei­nem Jahr mit der noch et­was klapp­ri­gen aber viel­ver­spre­chen­den EP "Lawn­mower" auf. Auf der neu­en von Ben Green­berg (The Men) pro­du­zier­ten Plat­te klin­gen ih­re Post­co­re-in­fi­zier­ten Punk­ex­plo­sio­nen deut­lich wü­ten­der, tigh­ter, trei­ben­der und un­ge­stü­mer zu­gleich. Und wäh­rend ich auf "Lawn­mower" noch Par­al­le­len zu ge­gen­wär­ti­gen Bands aus dem Post-ir­gend­was-, Noi­se und Shoe­ga­ze-Um­feld ge­zo­gen hät­te, füh­le ich mich hier zu­neh­mend an Hüs­ker Dü er­in­nert.
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Liquor Store - In the Garden

Liquor-Store-Lynchmob
Die­se fünf Spa­cken kom­men aus Plau­der­ville im Bun­des­staat New Jer­sey und er­fül­len so ziem­lich je­des Kli­schee das man mit ih­rer Her­kunft in Ver­bin­dung brin­gen könn­te. Schmie­rig ge­ben sie sich auf ih­rem zwei­ten (?) Long­play­er, ver­sof­fen und ab­ge­fuckt, aber in ih­rer Ein­fach­heit und Ehr­lich­keit doch ziem­lich lie­bens­wer­te Asis. Mu­si­ka­lisch ist das ein selt­sa­mer Misch­masch aus 77er Punk, Sou­thern- und Clas­sic Rock. Gen­res al­so, die nicht wirk­lich ver­ein­bar er­schei­nen, aber hier wirk­lich stim­mig mit­ein­an­der ver­schmel­zen. Die Plat­te dürf­te ih­re Wir­kung un­ter Bier­ein­fluss noch deut­lich stei­gern.
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The Bats /​ Boomgates - Split 7"

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Ein ech­tes Traum­team. Die aus­tra­li­schen Boom­ga­tes auf ei­ner 7" mit der neu­see­län­di­schen In­die-Le­gen­de The Bats . Die wür­den glatt als de­ren El­tern durch­ge­hen. Bei­de Bands klin­gen hier mal eher ent­spannt und ab­ge­han­gen.
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Tin Charm - The Engine is Bleeding

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Die Mit­glie­der von Tin Charm aus Dub­lin spiel­ten sich schon in den 90er Jah­ren in zahl­rei­chen Bands die Fin­ger wund. Ent­spre­chend aus­ge­reift und selbst­be­wust kommt jetzt ihr De­büt­al­bum da­her. Von den ers­ten Ak­kor­den an wird mir gleich ganz warm ums Herz, fühlt sich die Plat­te doch fast so an wie ei­ne Rund­rei­se durch das bes­te was der In­die Rock in den mitt­le­ren bis spä­ten Neun­zi­gern her­vor­ge­bracht hat. Da­bei fällt ei­ne ge­naue sti­lis­ti­sche Ein­ord­nung schwer, zu zahl­reich sind die Ein­flüs­se die hier ver­bra­ten wer­den. In ei­nem Mo­ment ha­ben wir hier Pa­ve­ment-ar­ti­ges Ge­schram­mel, dass dann von dich­ten Gi­tar­ren­wän­den auf­ge­bro­chen wird die mich et­was an Six.By Se­ven er­in­nern. Häu­fig lie­gen frü­he Di­no­saur Jr. oder spä­te Hüs­ker Dü als Ver­gleich nicht so fern, sub­ti­le Post­co­re-Ein­flüs­se sind nicht zu ver­leug­nen und im­mer wenn sie al­les auf elf dre­hen füh­le ich mich an­ge­nehm an die al­ten Shoe­ga­zer von Bail­ter­space er­in­nert. Das al­les schaf­fen sie den­noch in ei­nen halb­wegs ko­hä­ren­ten Sound zu ver­pa­cken, der auf Al­bum­län­ge nie lang­wei­lig wird.
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Volar Records Compilations

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Vo­lar Re­cords ha­ben gleich drei in­ter­es­san­te Com­pi­la­ti­ons im Pro­gramm. Die bei­den Comps "Stran­ge Mu­ta­ti­ons" Vol. 1+2 ver­sam­meln ei­ni­ger der auf dem La­bel aus San Die­go er­schie­ne­nen 7"s in di­gi­ta­ler Form. "6x2x12" ent­hält dann sechs wei­te­re ex­klu­si­ve Tracks, un­ter an­de­rem die­se un­er­war­tet gei­le Co­ver­ver­si­on des ab­ge­fuck­ten King of Schlock.

Sti­lis­tisch setzt es über­wie­gend Post­punk der mehr oder we­ni­ger ga­ra­gig-kru­den Art, aber auch ein paar me­lo­di­sche­re Mo­men­te von Au­da­ci­ty und Big Eyes kom­men vor. Die­se Stil­mi­schung ist wie ge­macht für Kurz­wei­li­ge 7"s und EPs, auf Al­bum­län­ge mit den üb­li­chen Fül­lern ist mir das dann doch meis­tens et­was zu viel. Ge­ra­de des­halb ist das für mich hier so ei­ne wil­kom­me­ne Ver­öf­fent­li­chung, in der ver­dich­te­ten Form von Com­pi­la­ti­ons. (mehr …)

Cousins - Bathhouse

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Die Plat­te ist schon vor ein paar Mo­na­ten er­schie­nen, bin aber erst jetzt dar­auf ge­sto­ßen. Groß­ar­ti­ge Band aus Mil­wau­kee. Spie­len ei­ne Mi­schung aus Noi­se­r­ock und Shoe­ga­ze, mit ge­nü­gend Dreck un­ter den Fin­ger­nä­geln um nicht in die ge­fäl­li­ge Seich­tig­keit zu ver­fal­len die mir in letz­ter Zeit den Spaß an gen­re­mä­ßig ver­wand­ten Bands doch sehr ver­dirbt. So macht's wie­der Lau­ne!
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Psychic Blood - Nightmare Beaches

a4034362175_10Die­se jun­ge Noi­se­punk-Band aus Ho­ly­o­ke hat be­reits ein paar EP- und Tape re­leases auf'm Bu­ckel, so rich­tig auf­merk­sam wur­de ich aber erst mit ih­rer neu­es­ten EP. Das ist noi­si­ger Post­punk in Best­form. Schön druck­voll und dre­ckig, be­we­gen sich die fünf Songs im­mer ge­konnt im Span­nungs­feld aus Me­lo­die und Dis­so­nanz.

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Gap Dream - Shine Your Light

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Die Jungs von Bur­ger Re­cords ver­die­nen 'ne Eh­ren­me­dal­lie da­für, dass sie die­se Plat­te mög­lich ge­macht ha­ben. Nach dem be­reits ein paar Wel­len schla­gen­den, mei­nes Er­ach­tens aber noch ziem­lich un­aus­ge­reif­ten De­but­al­bum, so die Ge­schich­te, sol­len sie dem ab­ge­brann­ten Ga­bri­el Ful­vimar aka Gap Dream ein­ge­la­den ha­ben doch gleich bei ih­nen zu woh­nen und so­gar kom­plett neu­es Equip­ment sol­len sie ihm be­sorgt ha­ben, da­mit er an der neu­en Plat­te ar­bei­ten konn­te. Viel ver­trau­en wur­de al­so da rein ge­steckt, mehr Ri­si­ko als man von ei­nem klei­nen Ni­schen­la­bel in fi­nan­zi­ell kar­gen Zei­ten wie die­sen er­war­ten wür­de. Und es hat sich voll aus­ge­zahlt. Mit "Shi­ne Your Light" legt Ful­vimar ei­nes der über­zeu­gends­ten Psych-/ Ga­ra­gen­pop-Al­ben der Ge­gen­wart ab.

Nor­mal schal­te ich ja so­fort ab, wenn ich den Wort­zu­satz "-pop" in Ver­bin­dung mit ei­nem von mir durch­aus ge­schätz­ten Gen­re ver­neh­me. Aber das hier ist kei­ne glatt­ge­bü­gel­te Trend­hips­ter-schei­ße. Die Songs re­so­nie­ren emo­tio­nal, und auch wenn das gan­ze sich mal rich­tig kä­sig zu sein traut - et­wa die kit­schi­gen Syn­th-Fan­fa­ren in "Shi­ne Your Love" - wird das gan­ze so glaub­wür­dig durch die düs­te­ren Ly­rics ge­kon­tert, dass sich nie­mals Übezu­cke­rungs­er­schei­nun­gen ein­stel­len. Um­so er­staun­li­cher an­ge­sichts der Tat­sa­che, dass hier die Gi­tar­ren größ­ten­teils ab­ge­schafft wur­den. Statt­des­sen hat Ga­bri­el Ful­vimar ei­nen dich­ten, manch­mal tanz­ba­ren Sound reich an Vin­ta­ge-Syn­ths und -or­geln ge­schaf­fen der im­mer or­ga­nisch und zu kei­nem Zeit­punkt seicht oder be­lie­big klingt.

Di­gi­tal ist das teil schon käuf­lich zu er­wer­ben. Wer's un­be­dingt als LP oder CD ha­ben will (wie von Bur­ger ge­wohnt gibt's auch Ka­set­ten für die ganz be­dep­per­ten Kin­der mit zu viel Ta­schen­geld) muss sich noch 'n paar Ta­ge ge­dul­den.
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